Mitte Juni war ich mit Bianca vom lebedraussen! Outdoorblog auf Wander- und Packrafting-Tour. Unser Ziel war die Sauer, der Grenzfluss zwischen Luxemburg und Deutschland, nur gut eine Stunde Fahrt von uns weg. Vor dem Flussteil mit den Packrafts, über den ich Dir heute berichte, hatten wir eine wunderbare Wanderung voller Staunen (lies Teil 1 hier) durch das Felsenland Südeifel gemacht. Fantastisch, was wir da auf den wenigen Kilometern erlebt und gesehen haben!
Hier folgt also Teil 2: Unsere Packrafting-Tour von Wallendorf-Pont nach Bollendorf.
Bereits auf den letzten Kilometern unserer Wanderung nach Wallendorf-Pont steigt unsere Vorfreude auf das kühle Nass ins schier Unermessliche. Es ist heiß heute, fast 30 Grad, wir tragen die schweren Rucksäcke mit den Booten, inzwischen ist es Mittag. Die Sauer fließt träge neben uns dahin, das Wasser sieht schon sooooo erfrischend aus. Endlich am Ziel unserer Wanderung, dem Camping du Rivage in Wallendorf-Pont (Luxemburg) angekommen, checken wir erst einmal den Einstieg. Hier kann man Kajaks mieten, daher gibt es eine tolle Stelle direkt auf dem Campingplatz, von der aus wir unseren Flussteil starten können. Wunderbar.
Wir warten noch ein paar Minuten auf Jonny vom englischsprachigen Familien-Outdoor-Reiseblog “The Adventures of Daisy the bus’ und seinen ältesten Sohn, Ash, die uns heute begleiten werden. Dann rollt Daisy auch schon auf dem Campingplatz an und ich lerne unsere heutige Begleitung kennen. Während Jonny und sein Sohn sich ein Kajak mieten, beginnen Bianca und ich mit dem Aufpusten unserer Packrafts.
3 Outdoorblogger auf Grenzflusstour
Es ist so heiß, dass ich am liebsten selber direkt in die Sauer hüpfen würde, um mich kurz abzukühlen. Warum habe ich das eigentlich nicht gemacht – das frage ich mich bis heute. 😉 Auf jeden Fall habe ich das Gefühl, meine Füße und Waden seufzen vor Freude laut auf, als ich mein Packraft in das kühle Nass der Sauer setze. Was für eine Wohltat!
Jonny und Ash haben sich inzwischen mit ihrem blauen Zweierkajak angefreundet und paddeln auf dem flachen Fluss wartend hin und her. Ich finde, wir geben ein schönes Bild ab, mit unsern zwei knallgelben “Gummibooten” und dem blauen, schnittigen Kajak.
Zu viert starten wir in unsere Flusstour nach Bollendorf, wo Bianca und ich geparkt haben. Etwa 10 Kilometer liegen vor uns. Gemütlich gleiten wir in der Sonne dahin, immer wieder den Schatten unter den Bäumen am Rand suchend. Leider führt die Sauer wenig Wasser (laut Pegel “mittleres Niedrigwasser’), das bekommen wir an der ein oder anderen Stelle auch zu spüren. Holpernd rutschen wir immer mal wieder über flache Stellen, ein Hoch auf unsere robusten Packrafts!
Ruhe und Natur pur auf der Sauer
Obwohl es in Deutschland Feiertag ist, haben wir den Fluss für uns alleine. Komisch, ich hatte mit viel mehr Menschen gerechnet, gerade bei diesen sommerlichen Temperaturen. Nun gut, in so freut es, denn wir genießen die Ruhe umso mehr.
Wenn Du das nicht kennt, ich kann es Dir wirklich nur ans Herz legen! Ein paar Stunden auf einem Fluss dahin gleiten, umgeben vom Grün der Bäume und Sträucher, schwirrenden Vögeln und Libellen: Das ist Entspannung pur. Ein paar Stunden Urlaub vom Alltag. Durchatmen.
Jonny hat dieses Gefühl übrigens ganz wunderbar in ein Video gepackt (auch unsere kleinen, gelben Packrafts sind immer wieder zu sehen). Schau es Dir in seinem Blogbeitrag unbedingt an.
Unterwegs bewundern wir eine kleine Stelle voller Seerosen, viele Baumriesen am Ufer, deren Äste weit über den Fluss dahin langen, grüne Algen und andere Wasserpflanzen, die in der zarten Strömung der Sauer vor sich hin wabern und die Unterseite unsere Boote kitzeln.
Gewitter im Anmarsch
Nach etwa einer Stunde, inzwischen ist es früher Nachmittag, verdunkelt sich der Himmel merklich, es wird kühl und windig. Das vorhergesagte Unwetter scheint uns nun doch noch einzuholen. Wir geben Gas, paddeln weiter, ohne Pause. Stress kommt nicht auf, aber wir sind zügig unterwegs, um Bollendorf möglichst noch vor dem Gewittern zu erreichen. Auf den letzen hundert Metern beginnt es dann zu tröpfeln, eine willkommene Abkühlung.
Wir erreichen den Ausstieg in Bollendorf. Hier wartet schon ein Angestellter des Campingplatzes darauf, Jonny und Ash das Kajak abzunehmen. Gute Organisation finde ich, denn so braucht man sich als Kajakmieter tatsächlich um nichts weiter zu kümmern als seine Rückfahrt zum eigenen Auto (das auch relativ gut mit dem Bus auf der luxemburgischen Seite möglich ist).
Bianca und ich lassen die Luft aus den Packrafts, trocknen die Boote und das Zubehör – soweit es geht zumindest, denn es tröpfelt immer wieder – und packen unsere Rucksäcke. Jonny und Ash warten dann mit unserem Equipment in einem Eiscafé, während wir die Autos an unserem Startpunkt oberhalb von Bollendorf holen gehen. Luxus, die Rucksäcke jetzt nicht den Berg hochtragen zu müssen, thanks Jonny!
Mein Fazit
Eine sehr schöne Packrafting- und Kajaktour, die bei mehr Wasser aber sicherlich mehr Spaß macht. Die Tour ist aufgrund der Möglichkeit, sich ein Kajak zu mieten und es dann am Ausstieg einfach wieder abzugeben, auch wunderbar für alle geeignet, die kein eigenes Boot haben. Infos dazu gibt es übrigens auf der Webseite des Camping du Rivage in Wallendorf-Pont.
Der GPS-Track
Unsere Flusstour hat Bianca übrigens wieder mit komoot aufgezeichnet, schau mal:
Warst Du schon mal auf Kajaktour auf der Sauer? Oder auf einem anderen Fluss bei uns in der Nähe? Ich freue mich auf Deine Empfehlungen oder Berichte in den Kommentaren.
4 Kommentare zu “Packrafting auf der Sauer zwischen Wallendorf und Bollendorf”