Der erste Sonntag im November. Sonne und blauer Himmel. Es sind über 10 Grad. Ideales Wanderwetter, denken wir uns. Und entscheiden uns für den kleinen saarländischen Kurort Weiskirchen im Schwarzwälder Hochwald. Dort beginnt am Wild- und Wanderpark Weiskirchen bei Rappweiler nämlich der Premiumwanderweg “Traumschleife Zwei-Täler-Weg”. Also los, Wanderschuhe an, ab ins Auto und hin zum Parkplatz am Waldgasthaus Wildpark.
Hier am Waldgasthaus beginnt der Premiumwanderweg mit seinem typischen Holzportal und den üblichen Schildern über den Weg selber sowie der Übersichtskarte der Traumschleifen – laut Schild noch “EXTRATouren”, ist also schon älter. Auch der Wild- und Wanderpark Weiskirchen befindet sich auf der anderen Seite des Parkplatzes, neben dem Gasthaus.
Herbstliche Wanderung rund um den Wild- und Wanderpark Weiskirchen
Los geht’s, ab in den herbstlichen Wald. Das orangefarbene Laub raschelt unter unseren Füßen. Ach, da wird man doch direkt wieder zum Kind. Ich muss lächeln und genieße die Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht.
Es geht Täler hinab, auf schmalen Pfaden. Es ist still um uns, an diesem Vormittag sind kaum Wanderer unterwegs. Der feuchte Waldboden federt unter unsern Füßen, es riecht so richtig nach Wald. Kennt ihr diesen Geruch? Einfach herrlich. Natur pur.
Wir wandern durch Wiesen, an stillen Weihern entlang. Kurz vor Waldhölzbach: ein Barfußpfad begleitet den Wanderweg. Das Spielkind in mir ist geweckt und natürlich muss ich es ausprobieren. Also Schuhe und Socken aus und rein in den Kasten mit den großen und immer kleiner werdenden Steinen.
Der Teufelsfelsen
Wir durchqueren Waldhölzbach und werden eine Zeit lang vom Saar-Hunsrück-Steig und der Traumschleife “Felsenweg” begleitet. Der Saar-Hunsrück-Steig ist übrigens der am besten bewertete Fernwanderweg Deutschlands und führ von Perl an der Mosel im Saarland einmal quer durch den Hunsrück bis nach Boppard am Rhein. Insgesamt 410 tolle Kilometer Natur pur und tolle Landschaften und Aussichten. Ein Wandertraum, den ich mal erleben möchte.
Der Teufelsfelsen liegt vor uns, mitten im Wald. Ein kurzer Aufstieg und wir stehen oben auf ihm. Zwei Sinnenbänke, eine als Schaukel, die andere drehbar – eine kurze Pause für uns. Der Blick von hier oben ist weit und schön, voller bunter Herbstfarben.
Wald, Wasser, kleine Bäche und steile Auf- und Absteige auf den typisch schmalen Pfaden und kaum Begegnungen mit anderen Menschen – wir genießen diesen sonnigen, herbstlichen Tag.
Abkürzung ab dem Wildgehege
Nach etwas mehr als 6 Kilometern kommen wir an einen breiten, leicht geschotterten Weg entlang eines großen Zauns. Das Wildgehege liegt leer vor uns. Ein Infopunkt des Wildkatzen-Infowegs zeigt interessierten Wanderern die Nahrung der Wildkatzen. Einige davon, geschätzt bis zu 1.000 Tiere, leben hier in den Wäldern der Region, umso wichtiger scheint es mir, auf dieses seltene, schützenswerte Lebewesen immer wieder hinzuweisen.
Wir entschließen uns hier, nicht mehr dem Zwei-Täler-Weg zu folgen, sondern dem Rundweg des Wildgeheges zu folgen zurück zum Startpunkt am Wild- und Wanderpark. Auf diesen letzten zwei Kilometern ist deutlich mehr los als im Wald. Spaziergänger, Familien mit Kindern, andere Wanderer – das schöne Wetter am Sonntagnachmittag lockt die Menschen vor die Tür. Mitten im Wald hängen plötzlich Seile und Holzelemente in den Bäumen. Wir sind am Waldseilgarten Highlive Weiskirchen.
Eine Weile schauen wir ein paar mutigen Kletterern in der Höhe zu, dann geht es weiter für uns. Wir begegnen Ziegen und Mufflons, Rotwild und Damwild, Greifvögeln und Singvögeln, alle in Gehegen. Wir sind also jetzt mitten im Wild- und Wanderpark Weiskirchen, eindeutig.
Ein schöner Abschluss unserer herbstlichen, ca. 8 km langen Wandertour!
Die Übersicht und den Wegeverlauf zum Zwei-Täler-Weg gibt es hier:
Jetzt interessiert mich: wo geht ihr am liebsten wandern? Oder was sind eure Tipps für einen herbstlichen Sonntag wie diesen? Ich freue mich auf eure Anregungen, hinterlasst mir gerne euren Kommentar unter diesem Post!
Dieser Post erschien zuerst im November 2015 auf meinem Vorgängerblog “Blick auf”.
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