Ich reise gerne. Und würde es viel öfter tun, wenn ich nur könnte. Leider lassen weder Zeit noch Geldbeutel mehrere Wochen Fernreisen und Urlaub, und das mehrfach im Jahr, zu. Dass ich gerne reise und die Welt kennenlernen möchte, ist einer der Gründe, warum ich Tourismus studiert habe. Fragt sich jetzt jemand von euch, warum ich dann im Saarland arbeite und nicht in der großen weiten Welt? Berechtigte Frage.
Es hat an sich andere Gründe, aber ich habe auch festgestellt, dass ich auch im „Mikrokosmos Saarland“ oder eigentlich Deutschland und Mitteleuropa generell das ein oder andere wunderschöne Fleckchen Welt entdecken kann. Und dass das alles dann vielleicht sogar schöner sein kann als ganz weit weg, von der Familie mehr als ein paar Stunden Fahrt getrennt, zu sein.
Ich bin kein Saarländer und manchmal glaube ich, dass man das oft daran erkennt, wie ich über die Schönheit dieser Region immer wieder ins Staunen gerate. Über die verschiedensten Landschaften, die meine Wahlheimat zu bieten hat. Über die Weite im Bliesgau, die dichten Wälder und Hügel im Hunsrück, die kleinen Flussläufe, die Besonderheiten, die die Geschichte der Region geformt hat. Ich finde, am besten entdecke ich Neues und lerne die Dinge kennen, wenn ich zu Fuß unterwegs bin. Dabei kann ich dann in Ruhe schauen, in der Ferne vielleicht etwas noch interessanteres sehen und vor allem: einfach stehen bleiben und genießen. Zum Beispiel die Ruhe einer verschneiten Winterlandschaft. Oder gerade jetzt, der Frühling bricht an, die Wälder sind noch braun, aber das ein oder andere Blümchen spitzt schon durch den Boden. Der Bärlauch färbt den Waldboden grün, die Vögel singen wieder, irgendwo sitzt ein Specht und bereitet seine Höhle für die nächste Brut vor. Bald blüht wieder alles und ich kann mich auf den Spaziergängen nicht satt sehen an all den Farben, Schmetterlingen und Bienen auf den Wiesen. Jetzt zu Fuß unterwegs sein in der Natur – viel intensiver geht fast nicht, oder? Aber auch im Herbst findet man wunderschöne Flecken in unseren Breiten. Habt ihr schon mal den Herbstwind an der holländischen Nordeseeküste an euch zerren gefühlt? Wenn ihr im Sand steht, die Wellen vor euch schäumend brechen und der weite Strand fast menschenleer ist? Die Möwen tanzen im Wind und ich fühle mich frei und glücklich.
Wilhelm Busch sagte einst “Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen“. Achtet mal darauf und ihr werdet feststellen, es ist oftmals so. Natürlich spielt auch ein bisschen Achtsamkeit da eine Rolle, aber so tief will ich an dieser Stelle nicht philosophieren. Ich möchte nur sagen: es gibt wundervolle Plätze und entdeckenswerte Dinge ganz in unserer Nähe. Von diesen Dingen kann ganz viel Glück ausgehen, zumindest für mich.
Jetzt interessiert mich: welche Lieblingsplätze habt ihr entdeckt? Seid ihr dort glücklich? Teilt das gerne mit mir, ich freue mich!
Dieser Beitrag erschien zuerst in der Mitarbeiterzeitschrift meines ehemaligen Arbeitgebers.
0 Kommentare zu “Vom Entdecken: In kleinen Dingen Glück finden”