Weicher Waldboden federt unter meinen Wanderschuhen. Die Sonne kitzelt mich in der Nase, ein zarter Wind lässt die Blätter über mir rascheln. Mein Rucksack knarzt ganz leicht im Takt meiner Schritte, ab und an blubbert die Wasserflasche mit. Ein Lächeln huscht über meine Gesicht, ich fühle mich unheimlich wohl und frei. Glücklich. Genieße die Natur um mich herum, die frische Luft, die ständig wechselnden Ansichten und Ausblicke. Da, ein noch vom Morgentau nasses Moos. Hier, ein toll geformter Pilz. Ein Bachlauf, der mich in seinen Bann zieht. Kennt ihr das?
So geht es mir meistens beim Wandern. Oder eigentlich generell, wenn ich draußen unterwegs bin. Aber hier geht es heute im Speziellen um das Wandern.
Der Weg des Wanderns in mein Leben
Wann ich das erste Mal gewandert bin, weiß ich nicht mehr genau. Wir hatten früher einen Hund, mit dem ich als Jugendliche viel unterwegs war, oft auch lang. Ohne das explizit eine Wanderung zu nennen. Stundenlang sind wir durch die Gegend gestreift, haben neue Wege rund um das Heimatdorf erkundet. So richtig geplant gewandert bin ich dann im Urlaub mit meinen Eltern. Im Gedächtnis geblieben ist mir hier vor allem eine wunderbare Tour auf Teneriffa, die uns hoch auf einige Felsen, durch dichten Nebelwald geführt hat und uns dann einen grandiosen Blick auf den Atlantik und Gran Canaria freigab. Das Bild davon ist heute noch eines meiner Lieblingsfotos von mir.
In den letzten Jahren hat sich das Wandern immer mehr in mein Leben geschlichen. Langsam, aber stetig ist er gewachsen, der Wunsch, die Landschaft um mich herum zu Fuß zu erkunden. Sicherlich nicht zuletzt, weil ich hier seit Jahren im Destinationsmarketing tätig bin. Seit einiger Zeit verdiene ich mir sogar mit dem Wandern meinen Lebensunterhalt, nun ja, mit dem Wandertourismus eigentlich. Ich bin begeistert von dem, was wir hier an Wanderwegen und -gebieten vor der Haustür habe! Einen kleinen Teil davon habe ich Dir hier ja auch schon vorgestellt, zum Beispiel meine traumhafte Wanderung am Erbeskopf oder rund um den Wildpark bei Weiskirchen. Aber nicht nur meine Umgebung reizt mich. Durch viele, viele tolle Blogger und Arbeitskollegen habe ich eine Sammlung von “Will ich mal wandern”, die sich ständig erweitert. Wann soll ich das bloß alles machen? 😉
Wo bin ich am liebsten unterwegs?
Am liebsten bin ich übrigens, wie Du Dir vielleicht nach der Einleitung schon gedacht hast, im Wald auf schmalen Pfaden unterwegs. Der Wald zieht mich an, fasziniert mich mit seiner Vielfalt, seiner Ruhe und der Abwechslung. Lichtungen, helle Buchenwälder, heimelige, dunklere Gebiete voller Nadelbäume, Felsformationen mittendrin und erdige Pfade, die sich durch all das hindurch schlängeln. Vögel zwitschern und zanken sich in den Bäumen. Hier und da ein Loch im Boden unter Wurzeln, wer mag da wohl wohnen? Ein Reh, das vor mir durch das Dickicht springt, kurz stehen bleibt und mich taxiert. Dann ist es weg. Stille.
Diese Umgebung lässt mich ruhig werden. Der Wald gibt mir Kraft. Ich kann durchatmen und wieder zu mir kommen. Mein Kopf voller verrückter Affen kommt für einige Zeit zur Ruhe, mein Fokus verschiebt sich auf meine Schritte und die Natur um mich herum. Kennst Du das? Diese seltsame, aber doch wunderbare Wirkung, die der Wald hat? Je nachdem, wie lange ich unterwegs war, hält das auch einige Zeit an, manchmal Tage, selten Wochen.
Ach ja, im Wald und generell draußen gibt es auch: Tausende Fotomotive! Wer mit mir wandert, hat es nicht leicht. Ständig bleibe ich stehen und fotografiere etwas. Will versuchen, das Gefühl im Bild festzuhalten. Nur selten gelingt es, bisher. Ich hoffe noch auf Verbesserung, mit der Zeit und vor allem mit der Übung.
Gemeinsam oder lieber alleine?
Unter anderem das Fotografieren, aber auch der reine Genuss der Umgebung, das Krafttanken sind Gründe, warum ich inzwischen gerne auch alleine wandere. Seitdem ich meine erste Solowanderung und das komische Gefühl davor hinter mich gebracht habe, finde ich alleine Wandern wunderbar. Ich bestimme mein Tempo selbst, wann ich wo stehen bleibe und fotografiere, wann ich wie lange einfach nur den Ausblick genieße.
Aber immer alleine ist mir dann doch zu fad und so freue ich mich, wenn sich ein Mitwanderer oder ein kleines Grüppchen zusammen tut. So wie mit Bianca von lebedraussen! auf der Traumschleife “Georgi-Panoramaweg” – lies ihren Bericht dazu hier. Zusammen sieht man vielleicht mehr, denn vier oder sechs oder mehr Augen sehen mehr als Zwei. Der Austausch ist toll, es gibt immer wieder Ideen und Anregungen für weitere Wanderungen, die der andere schön gemacht hat. Und nicht zuletzt: Pause machen und gemeinsam den wohlverdienten Snack verzehren macht einfach auch mehr Spaß. Also für mich ist die Mischung ideal, glaube ich. Mal eine Solowanderung, mal eine Wanderung in Gesellschaft, gerne auch mit jemanden, der sich so richtig gut auskennt und mir ganz viel über das Gebiet, die Natur, die Historie erzählen kann. Finde ich unheimlich spannend, deshalb bleibe ich auch gerne vor jeder Infotafel stehen.
Auch toll am Wandern: Die Vorfreude auf die nächste Wanderung! Die kommt nämlich immer mehr in mir auf, während ich diese Zeilen schreibe. Lust auf Erkundung neuer Wege, Entdeckung neuer Landschaften und einfach wieder Zeit für Natur. In diesem Sinne wünsche ich uns allen viel Spaß und eine wunderbare Zeit beim Wandern!
Dies ist mein Beitrag zur Blogparade von Elke Bitzer, die dazu auf ihrem Blog “Fotografische Reisen und Wanderungen” aufgerufen hat. Schaut unbedingt bei ihr vorbei, neben vielen tollen anderen Beiträgen zu dieser Blogparade schreibt Elke ganz wunderbar über ihre Wanderungen und macht vor allem tolle Fotos! Hier hole ich mir übrigens auch ganz viele Anregungen und Ideen für meine Liste.
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